Der M4 Sherman war einer der am meisten verbreiteten Kampfpanzer der Welt. Während des Krieges produzierten die USA den Sherman in allen Variationen in mehr als 40.000 Exemplaren. Der Panzer erwies sich als zuverlässig und robust, gleichzeitig diente er als beinahe modulare Waffenplattform. Die US Army nutzte das große Potenzial des Modells für stetige enorme Kampfwertsteigerungen. Im Rahmen des Leih- und Pachtgesetzes, das den Verbündeten der Vereinigten Staaten die zeitlich befristete Nutzung amerikanischer Rüstungsgüter gestattete, wurde der Panzer auch von den Streitkräften des Vereinigten Königreichs, den freifranzösischen Truppen unter Charles de Gaulle sowie der Roten Armee genutzt. Charakteristisch für den Sherman-Panzer war sein hochbordiger Aufbau. Dies stellte sich in einigen Situationen als hinderlich dar, gerade in Bezug auf eine etwaige Tarnung. Je nach Hersteller und Modell wurde der Sherman von einem Dieselmotor oder einem Benzinmotor angetrieben, wobei die US-Marines und die Sowjets die Diesel-Version (M4A2 und M4A6) bevorzugten und die Army die Benzin-Version. Die Entscheidung zwischen Diesel und Benzin war stark von der Logistik abhängig und gerade die Sowjets setzten primär Dieselmaschinen in ihren Panzern ein. Die bekannteste Version ist der M4A3E8 „Easy Eight“, dies ist auch die Version, die von der US Army noch bis in den Koreakrieg hinein verwendet wurde.
Der Sherman galt als zuverlässig, aber zu leicht gepanzert und bewaffnet. Darum gab das Oberkommando die Empfehlung an die untere Kommandoebene (Bataillonskommandeur/ Kompaniechefs), deutsche Tiger- und Panther-Panzer nur bei einer Überlegenheit von fünf zu eins anzugreifen. Zusätzlich begannen die Besatzungen schon bald, die Panzerung durch das Befestigen von Sandsäcken, Baumstämmen und ähnlichem zu verstärken. Dies ist auf vielen Bildern von Shermans zu sehen, die Wirksamkeit der Maßnahme ist jedoch umstritten. M4 Sherman-Raketenwerfer „Calliope“
Unter den unzähligen Sondervarianten des Sherman, die in den USA hergestellt wurden, war der „Calliope“-Raketenwerfer die herausragendste. Die amerikanischen Konstrukteure legten Wert darauf, den Panzerbesatzungen größtmöglichen Panzerschutz und hohe Mobilität zu ermöglichen – im Gegensatz zu den sowjetischen Katjuschas oder den deutschen Nebelwerfern, die meistens auf LKW montiert wurden.
Mit dem Sherman BARV wurde ein Landefahrzeug konstruiert, das Strände räumen sollte. Eine weitere wichtige Variante waren die Sherman „Crab“. Bei dieser Variante wurden Schlegel an einer Rolle vor dem Panzer angebracht. Während der Fahrt schlugen die Schlegel der rotierenden Rolle systematisch auf den Boden und brachten so Minen kontrolliert zur Explosion. Diese Fahrzeuge erwiesen sich bei der Landung in der Normandie als ungemein wertvoll.